Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, wenn ich mein bestehendes Business digitalisieren möchte? Wenn ich durch Sport ein gesünderes Leben führen möchte, dann wird sich der Erfolg durch die sportliche Betätigung nur durch Fleiß und einen festen Grundwillen einstellen. Niemand ist bisher durch einmal joggen fit geworden und konnte im Anschluss einen kompletten Marathon laufen. Genauso verhält es sich mit der Digitalisierung von Businesskonzepten. Wenn der Wille und die Bereitschaft zur Digitalisierung nicht vorhanden ist, dann werden sämtliche Bemühungen nicht erfolgreich sein. Digitalisierung kann nur dann erfolgreich sein, wenn die digitale Transformation zur Kern-DNA des Unternehmens, der Unternehmenslenker und der Mitarbeiter wird.
Wenn ein Unternehmen den Entschluss getroffen hat sich bzw. sein Geschäftskonzept zu digitalisieren, dann gilt es den richtigen Zeitpunkt für den Start der Transformation zu finden. Auch die Frage nach dem "wie", also der Art und Weise muss zunächst geklärt werden. Fakt ist, dass egal um welches Geschäftskonzept, um welches Unternehmen es sich handelt, jede Unternehmung endlich ist. Bis dato hat es noch keine Branche und noch kein Geschäftskonzept geschafft unendlich zu leben. Auf kurz oder lang bin ich als Unternehmer gezwungen mich zu verändern. Mit einer offenen Haltung und einer "Bereitschafts-DNA" gelingt mir dies eher. Das goldene Gesetz: die Großen fressen die Kleinen, gilt nur noch bedingt. Vielmehr fressen die Schnellen heute die Langsamen. Amazon ist zweifelsfrei heute einer der Großen und wird immer mächtiger, aber auch Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, hat einmal als One-Man-Show in der Garage angefangen. Sein unaufhaltsamer Siegeszug resultiert also nicht aus einer anfänglichen Größe, sondern aus der Bereitschaft eine ganze Branche zu disruptieren. Sein Ziel war es den Büchermarkt zu revolutionieren und digitaler zu machen. Ein weiteres Beispiel ist Booking.com. Booking.com (Priceline) ist heute die weltweit erfolgreichste Buchungsplattform für Übernachtungen. Dabei besitzt Booking.com nicht ein eigenes Hotelzimmer. Doch wie konnte es zu dem Aufstieg kommen? Der Erfolg von Booking.com resultiert aus einer Fokussierung auf Daten und der Fähigkeit diese Daten zu Buchungen umzuwandeln. Niemand (außer vielleicht noch Google) kann heute besser vorhersagen, wann ein Reisewilliger ein Hotelzimmer benötigt. Ein exzellentes Online-Marketing und eine "Daten-DNA" begründen den Erfolg von Booking.com. Dabei ist auch Booking.com vor nicht allzu langer Zeit als Startup gestartet.
Amazon, Booking.com und all die anderen Champions dieser Tage waren Neugründungen, die auf Grund der fehlenden Ausrichtung auf Kundenbedürfnisse von bestehenden Unternehmen gegründet wurden. Jeff Bezos und Co. haben den Need für ihr Konzept rechtzeitig erkannt und neu gegründet. Doch wie sieht es mit einem bestehenden Geschäft, einem stationären Händler oder einem produzierenden Gewerbe aus? Lässt sich wirklich jedes Konzept in den digitalen Raum transformieren oder muss ich eine gänzlich neue Geschäftsidee entwickeln? Wenn ich mein Bestandsgeschäft in den digitalen Raum bringen möchte, dann muss ich noch konsequenter und vielschichtiger sein, da es dann um die Beseitigung von Gewohnheiten ("Das haben wir schon immer so gemacht!") geht.
Wenn ich als Unternehmer mir nun darüber im Klaren bin, dass ich mich digital transformieren muss, dann stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Die Digitalisierung kostet am Ende des Tages auch Geld. Dieses Geld verdiene ich über das bestehende Bestandsgeschäft. Ich muss also zunächst einmal Geld investieren, das nicht umgehend zu einem Return-on-Investment (ROI) führt. Investiere ich aber zu viel Geld, dann würge ich mein Bestandsgeschäft unter Umständen ab und gefährde die gesamte Unternehmung. Investiere ich hingegen zu spät, dann kann es sein, dass die Kosten der Transformation deutlich ansteigen, da der Wettbewerb schon Barrieren aufgebaut hat, die ich nur mit hohen Investitionen überspringen kann. Des Weiteren kann es auch passieren, dass mein Bestandsgeschäft durch den gestiegenen Wettbewerbsdruck (von bereits digitalisierten Wettbewerbern) nicht mehr genug Umsatz abwirft, damit ich in die Digitalisierung investieren kann. Der Start-Zeitpunkt der Digitalisierung ist also von zentraler Bedeutung. Stellen Sie ein Diagramm mit zwei Achsen (x-Achse: Zeit und y-Achse: Umsatz/Kosten in €) vor. Mit der Zeit sinkt der Umsatz bei dem Bestandsgeschäft (Beispiel: stationärer Buchhändler). Gleichzeitig steigen aber auch die Kosten der digitalen Transformation (steigende Online-Marketing-Spendings des stationären Buchhändlers bei der Bewerbung seines neuen Onlineshops).
Der richtige Zeitpunkt für den Beginn der Transformierung ist leider nicht klar abgrenzbar sondern ist eher fließend zu betrachten. Es ist also unumgänglich sich ein Verständnis anzueignen. Doch ich benötige auch das entsprechende KnowHow, um erfolgreich zu transformieren. Habe ich kein eigenes KnowHow, so sollte man sich entsprechende Beratung einholen. Sinnvoll ist es sich dann Beratung einzukaufen, die auch Erfahrung in der jeweiligen Branche vorzuweisen hat und idealerweise auch den Prozess der digitalen Transformation bis zum Abschluss hands-on begleiten kann.
Welche Voraussetzungen erhöhen nun den Erfolg der Digitalisierung bzw. erhöhen das Drehmoment bei der Transformation? Eine erste Voraussetzung ist der Aufbau einer digitalen Prozesskultur, deren Ziel es ist relevante Themen und KnowHow aufzubauen. Es geht darum eine klare Organisationsstruktur zu schaffen, die in iterativen Schritten den Aufbau bewerkstelligt und vorantreibt. Dabei könnten agile Methoden (z. B. Kanban) und Softwarelösungen (z. B. Asana, Slack) eine große unterstützende Wirkung haben. Eines der wichtigsten Voraussetzungen ist der Aufbau eines Wettbewerbsvorsprungs. Ein Vorsprung erziele ich als Unternehmen im digitalen Raum zum einen durch Daten. Daten, über die Zielgruppe über Distributionskanäle, Nutzerdaten etc. Wie bereits oben beschrieben, begründet sich der Erfolg vieler erfolgreicher Digitalunternehmen durch den immensen Datenschatz, den sie besitzen. Doch Daten sind nicht alles, ich muss auch das richtige Personal haben, die in der Lage sind Daten richtig zu analysieren und die korrekten Handlungen abzuleiten. Auch hier sei das Beispiel Booking.com aufgeführt. Bei Booking.com arbeiten keine Hoteliers sondern Analysten, Statistiker, Informatiker und Online-Marketers. Diese Fachkräfte sind dazu in der Lage verlässliche Aussagen darüber zu treffen, wann wer wo welches Hotel buchen möchte.
Fazit: Die digitale Transformation ist am Ende des Tages ein Weg, den jedes Unternehmen früher oder später gehen muss. Dabei ist abzuklären, ob das Bestandsgeschäft überhaupt digital transformierbar ist und wann aus Investionssicht der beste Zeitpunkt dafür ist. Ohne einen agilen Mindset und die Bereitschaft zu digitalisieren scheitert jeder Versuch.
Im kommenden Blogbeitrag werde ich darauf eingehen, wie wichtig Mitarbeiterführung im Prozess der Digitalisierung ist.
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